Gemüse mitten im Kepler-Park: Das Essbare Rieselfeld

Der Garten vor dem Kepler

Seid ihr schon einmal durch den Keplerpark gelaufen und habt euch gefragt: Was ist dieser Garten dort neben dem Fußballfeld? Das ist der urbane Garten „Essbares Rieselfeld“.

Was ist ein urbaner Garten?

Ein urbaner Garten (oder genauer gesagt ein urbaner Gemeinschaftsgarten) ist ein Garten in der Stadt, der für alle offen ist. Das heißt, dass dort alle etwas anbauen, mithelfen, Unkraut jäten oder ernten können. Es kann also jeder mitmachen. Es gibt einige urbane Gärten in Freiburg, unter anderem in Haslach, Vauban, Betzenhausen und in der Innenstadt.

Was sind die Vorteile?

Urbane Gärten sind praktisch, weil dort Lebensmittel lokal angebaut werden können, was den CO²-Aussstoß reduziert, da die Lebensmittel nicht mehr vom Land oder sogar aus anderen Regionen in die Stadt gefahren werden müssen. Ein anderes Argument für urbane Gärten ist, dass so die Artenvielfalt in der Stadt verbessert wird, da mehr Arten hier einen Lebensraum finden. Man lernt beim gemeinsamen Gärtnern in einem urbanen Garten auch neue Leute kennen.

Wie das Essbare Rieselfeld entstand

Die Idee, im Rieselfeld einen urbanen Garten zu gründen, entstand 2012. Er wurde inspiriert durch einen ähnlichen Garten in der englischen Kleinstadt Todmorden, wo die sogennante „Incredible-Edible-Bewegung“ gegründet wurde. Diese Bewegung will erreichen, dass sich die Bürger in den Städten selbst versorgen können. Der Garten wurde gegründet, um zu zeigen, dass der Anbau von Gemüse in der Stadt möglich ist und um die öffentlichen Flächen besser zu nutzen. 2013 fand die erste Gartenaktion mit ungefähr 10 Leuten statt, bei der schon die ersten Beete angelegt und bepflanzt wurden.

Wer macht mit und was machen die Gärtner?

Inzwischen sind geschätzt 80 Leute im Garten aktiv, die meisten sind Familien mit Kindern. Die Anzahl schwankt natürlich, weil manche Leute nicht mehr kommen und andere dazukommen. Es ist nicht verpflichtend, dort zu gärtnern. Jeder hat sein eigenes Beet und kann es dann bepflanzen, wie er will und wann er will. Die Gemeinschaft spiele aber immer noch eine große Rolle, meint Jasminka Matetic, eine der Gärtnerinnen, die von Anfang an dabei ist. „Es gibt auch Gemeinschaftsbeete, an denen jeder arbeiten kann.“ Die Gärtner treffen sich dann in regelmäßigen Gartenaktionen und pflegen und bepflanzen diese Beete. Außerdem planen sie den weiteren Saisonverlauf, picknicken gemeinsam, gießen die Beete, tauschen Saatgut und Tipps aus und reparieren die Einrichtung und die Beete oder legen neue an.

Es berichteten auch die Badische Zeitung¹ und arte² über den Garten. Es gibt inzwischen eine kleine Sitzecke, die bei den Gartenaktionen genutzt wird und einen Komposter, auf dem Lebensmittelabfälle zu Erde verarbeitet werden. Im Garten wachsen je nach Saison verschiedene Pflanzen, meistens diverses Gemüse. Im Frühling/Sommer gibt es auch Beeren und Früchte von den Bäumen. Es treten natürlich auch einige Probleme auf. Anfangs war das Konzept, dass jeder dort ernten durfte. „Jedoch sind manche Leute gekommen und haben einfach die teilweise sogar unreifen Feldfrüchte abgeerntet“ so Jasminka Matetic. Es sei nichts für die Leute, die die Pflanzen gepflanzt haben, geblieben. Heute dürfen Nicht-Gärtner nur noch kleine Mengen probieren oder im Garten selbst etwas anbauen. Im Essbaren Rieselfeld ist jedoch jeder willkommen.

Kann ich mitmachen?

Ja! Es gibt einige freie Beete und du kannst dir auch mit jemandem ein Beet teilen. Wenn du Interesse hast, kannst du einfach am ersten Samstag im Monat nachmittags zur Gartenaktion in den Garten kommen und jemanden ansprechen oder eine E-Mail an orga-essbares-rieselfeld@googlegroups.com schreiben!

Verweise

¹ https://www.badische-zeitung.de/freiburg/kraut-und-rueben-im-rieselfeld-urban-gardening-sucht-mitstreiter–70829575.html

² https://www.youtube.com/watch?v=jlQQD_4S5kg

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